Wow, was für ein Tag! Zwar fehlt uns noch immer ein Koffer, aber wie sagt man hier, halb scherzhaft, halb bedauernd: this is Africa!
Dafür war unser Safari-Tag, quasi als Entschädigung, gespickt mit Sichtungen aus der Raritäten-Kiste: gleich morgens trafen wir erneut auf die Sable Antilopen des Vortags und konnten im Licht der Morgensonne ein paar tolle Aufnahmen schießen. Nicht viel später komplettierten wir nach gerade einmal etwas mehr als einem Tag die Big 5 für diesen Trip, denn in großer Entfernung und durch Büsche fast ganz verdeckt, erspähten wir ein Nashorn-Paar, das genüsslich vor sich hingraste und im langsamen Trott nur einer bestimmten Richtung zu folgen schien: weiter in den Busch und weg von unseren Kameras.
Nur kurz darauf nahmen wir eine Abzweigung zum Transport Dam, einem See, an dem sich gerade morgens allerlei wilde Tiere versammeln, um nebeneinander zu trinken. Noch bevor wir den Damm erreicht hatten, machten wir in einem Baum einen absolut seltenen Raubvogel aus, der leider stark vom Aussterben bedroht ist: den Kampfadler, engl. Martial Eagle. Dieser Adler ist nicht nur aufgrund seiner Seltenheit, sondern auch wegen seines auffälligen und wunderschönen Federkleids ein ganz besonderes Sighting. Beim Rückweg vom Damm, an dem wir eine kleine Frühstückspause eingelegt hatten, kamen wir erneut an diesem prächtigen Vogel vorüber und er verschaffte uns die Gelegenheit, tolle Bilder im Flug aufzunehmen.
Nach einem eher ruhigen Nachmittag – der nur durch einen weiteren, majestätisch posierenden Martial Eagle unterbrochen wurde, nahmen wir Kurs auf unser heutiges Camp, das wir aus Rücksicht auf die folgenden Tierbeobachtungen ausnahmsweise nicht nennen wollen. Auf dem Weg hatten wir sage und schreibe vier weitere einzelne Nashorn-Sichtungen von einem Einzeltier bis zu einer Gruppe von fünf Breitmaulnashörnern, darunter auch eine Herde, die sich an einem Wasserloch im Licht der untergehenden Sonne hervorragend ablichten ließ.
Als ob das noch nicht genug für den heutigen Tag gewesen wäre, ereignete sich das absolute Highlight ganz kurz bevor wir das Tor des Camps durchquerten: zu einem Zeitpunkt, als die starke Dämmerung gute Fotos schon weitestgehend verhinderte, flitzte auf einmal eine der kleinsten und seltensten Wikdkatzen vor unserem Auto über die Straße: eine afrikanische Servalkatze. Zwar war sie für jedes Foto zu schnell im Gebüsch verschenken, doch die Erinnerung an ein solch exklusives Sighting wird uns noch sehr lange erhalten bleiben. Und, wer weiß, vielleicht erhalten wir in der Zukunft noch einmal eine Chance, eine Servalkatze unter besseren Umständen (aus fotografischer Sicht) anzutreffen.
Bei einem gemütlichen Braai (= BBQ) haben wir den Abend soeben ausklingen lassen und freuen uns schon darauf, was uns morgen wieder erwartet.
Grüße in die Heimat, Mathias und Peter.
PS: Fotos können wir vermutlich frühestens morgen in die Beiträge integrieren, momentan macht uns die Netzabdeckung im Park noch etwas Probleme.