Der erste volle Safari-Tag liegt hinter uns und trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten war es ein gelungener Tag, soviel steht fest. Nachdem zum jetzigen Stand noch immer einer unserer Koffer irgendwo auf dem Weg von der einen Weltkugelhälfte in die andere ist, waren der Anreisetag und auch der heutige Tag etwas schwierig, aber wir wissen uns zu helfen. 😊
Gerade befinden wir uns im Pretoriuskop Restcamp im südlichen Teil des Parks und von dort starteten wir heute Morgen gegen 7 Uhr unseren ersten Game Drive. Gleich zu Beginn der Fahrt erwartete uns eine wahre Rarität im Krüger Nationalpark: eine Herde von Sable Antilopen, samt mehrerer ausgewachsenen und jungen Bullen, zahlreichen Kühen und Kälbern. Insgesamt 19 Stück zählten wir, die trotz des hohen Grases für das eine oder andere Foto posierten.
Im Anschluss lenkten wir unseren waschechten Safari-Boliden in Richtung Skukuza, dem Hauptcamp des Parks, um eine erste Pause einzulegen. Dort erfuhren wir von der Sichtung einer Leopardin mit einem frisch gerissenen Impala und machten uns dementsprechend gleich wieder auf den Weg. Am Ort des Sightings angekommen erlebten wir die volle Wucht der südafrikanischen Winterferien: zahlreiche Autos in mehreren Reihen, ein Durchkommen war praktisch unmöglich. Wir entschlossen uns daher, Ruhe zu bewahren und es mit afrikanischer Gemütlichkeit zu versuchen – und wurden belohnt. Wenig später erhaschten wir einen Blick auf die im Baum zurückgelassene Antilope, allerdings ohne auch nur eine Schwanzspitze der Jägerin in den Fokus unserer Kameras nehmen zu können. Also fuhren wir weiter. Nur einige hundert Meter später, der Stau hatte sich bereits aufgelöst und wir waren mit einem entgegenkommenden Fahrzeug alleine auf der Straße, stand sie auf einmal da: schüchtern am Wegesrand und unsicher, ob sie die Straße nun überqueren sollte, oder nicht. Als wir uns der entsprechenden Stelle näherten, hatte sie sich bereits wieder in den Busch verzogen, doch mit etwas Sitzfleisch gelang es uns schließlich doch, noch einen Blick auf die junge Leopardin zu werfen und das eine oder andere Foto zu schießen. Wir setzten unsere Fahrt fort und bewiesen gleich im Anschluss den richtigen Riecher, indem wir den Ort ihres nächsten Versuchs, die Straße zu überqueren, etwas besser vorhersehen konnten als die anderen Fahrzeuge, die sich in der Zwischenzeit wieder versammelt hatten. Nachdem sie die Straße nur wenige Meter hinter unserem Auto überquert hatte, waren wir die einzigen, die noch ein paar Aufnahmen machen konnten, bevor sie schließlich ganz im Dickicht verschwunden war.
Nach einer kurzen Mittagspause im Lower Sabie Restcamp bogen wir auf die Straße ein, die uns in den vergangenen Monaten immer wieder mit die besten Sichtungen verschafft hatte: die Schotterstraße S28 zum Crocodile Bridge Camp. Jedoch waren an diesem Tag besondere Highlights sehr spärlich gesät, deshalb begnügten wir uns mit einigen Portraitaufnahmen verschiedener Antilopen und Vögel.
Wie immer im Krüger Nationalpark verging am Nachmittag die Zeit viel zu schnell, sodass wir sehr zeitig die Rückreise zum Camp antreten mussten. Auf dem Heimweg legten wir noch einen Stopp am Sunset Dam ein, der für seine ausserordentliche Artenvielfalt, besonders zu späterer Stunde, bekannt ist. Ein riesiger Elefant mit abgebrochenem Stoßzahn und eine sehr interessante Interaktion zwischen zwei Water Monitors gehörten dabei zu den besten Motiven. Zu wenig Zeit blieb uns leider bei einem Rudel Löwen, das die Überreste eines Impala-Kadavers gerade den Geiern überlassen hatte, um auf Büffeljagd zu gehen. Unsere Fahrt zum Camp zurück mussten wir deshalb ohne nennenswerte Aufnahme fortsetzen. Dafür wurden wir auf dem Weg von zwei Hyänen-Jungtieren belohnt, die es sich auf der noch warmen Straße bequem gemacht hatten und uns ganz zutraulich nahe genug für ein paar tolle Bilder heranließen. Auch die Mutter lag nur wenige hundert Meter entfernt und ließ sich durch uns in ihrem Nachmittagsschlaf nicht stören.
Kurz vor Toresschluss erreichten wir somit unser Restcamp für den heutigen Tag und lassen den Abend mit einem gemütlichen Braai ausklingen. Wir melden uns bald wieder mit einem weiteren Update zu unserem Trip!
Viele Grüße in die Heimat, Mathias und Peter.